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Miteinander, Füreinander, Weltweit
Die Internationale Diplomatenausbildung ist eine Erfolgsgeschichte.
Beste Voraussetzungen für ein diplomatisches Netzwerk der Zukunft.
![]() Der Internationale Diplomatenlehrgang mit Frank-Walter Steinmeier ©AA |
Miteinander
Mit der Internationalen Diplomatenausbildung werden junge ausländische Diplomatinnen und Diplomaten eingeladen, schon am Beginn ihrer Karriere in Deutschland berufliche Erfahrungen zu machen, Positionen zu vergleichen und Gemeinsamkeiten zu erkennen.
Ins Leben gerufen wurde die Internationale Diplomatenausbildung 1992 nach dem Ende des Kalten Krieges, als mit Programmen für Diplomaten aus Mittel- und Osteuropa der Aufbau Auswärtiger Dienste in den jungen Demokratien gestärkt werden sollte. Später folgten unter anderem Lehrgänge für Afghanistan, den Nahen und Mittleren Osten, für Lateinamerika, Irak, Afrika, Asien, China, Westbalkan, Belarus, und die Ukraine. Insgesamt werden inzwischen über fünfzehn Kurse für rund 180 Länder angeboten.
Die Internationale Diplomatenausbildung berücksichtigt dabei aktuelle Entwicklungen: so wurden 2011/2012 Lehrgänge für junge Diplomatinnen und Diplomaten aus Ägypten, Libyen und Tunesien sowie für den neu gegründeten Staat Südsudan eingerichtet. Auf die Öffnung Myanmars reagiert sie 2013 mit einem Programm für junge Diplomatinnen und Diplomaten aus diesem Land.
Jedes Jahr sind etwa 300 Diplomatinnen und Diplomaten aus aller Welt zu Gast in Berlin. Und immer noch übersteigt die Nachfrage bei Weitem die Kapazitäten.
Füreinander
Seminare und Workshops, Begegnungen mit deutschen Nachwuchsdiplomaten und Hospitationen im Auswärtigen Amt sind Teile der Programme. Gespräche mit hochrangigen Vertretern der Bundesministerien und des Bundeskanzleramts, mit Parlamentariern des Deutschen Bundestags gehören genauso dazu wie Informationsbesuche bei politischen Stiftungen und Institutionen, in Unternehmen und Museen. Zudem werden je nach Lehrgang Studienfahrten nach Brüssel, Genf, Den Haag und Wien angeboten. Zusätzlich sind Exkursionen innerhalb Deutschlands nach Hamburg, Leipzig, Stuttgart, München, Frankfurt am Main und Bonn ein weiterer wichtiger Bestandteil der Fortbildungsprogramme.
Durch praxisnahe Elemente wie Internationales Verhandlungstraining, Rhetorik- und Medientraining erwerben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtige Grundlagen für ihre berufliche Laufbahn . Thematisch stehen im Mittelpunkt Staatsrecht, Föderalismus, die Weltpolitik im 20. und 21. Jahrhundert, die bilateralen Beziehungen der jeweiligen Länder zu Deutschland und der EU, Internationale Wirtschaftspolitik, sowie Friedenssicherung und Menschenrechte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten Einblicke in Arbeitsabläufe und Strukturen der deutschen und internationalen Politik, Wirtschafts- und Medienlandschaft. Bei vielen Diplomatenlehrgängen zählt auch ein Deutsch-Kurs zum Programm.
Die Seminarleitung übernimmt zumeist ein mit der jeweiligen Region vertrauter ehemaliger deutscher Botschafter.
Vor dem Rathaus in Brüssel; ©AA
Weltweit
Zu den Weiterbildungsprogrammen gehören nicht nur die jährlichen Fortbildungslehrgänge, sondern auch berufsbegleitende Seminare für junge Diplomatinnen und Diplomaten, die in den Auslandsvertretungen ihrer Herkunftsländer in Deutschland arbeiten. Neben dem deutschsprachigen Diplomatenkolleg und dem International Diplomats Programme in englischer Sprache wurde 2010 ein EU-Kolleg mit einem europapolitischen Informationsangebot für in Berlin akkreditierte Diplomatinnen und Diplomaten aus den EU-Mitgliedstaaten eingerichtet.
Seit 2014 bietet das 'Global Diplomacy Lab' unter der Schirmherrschaft von Außenminister Steinmeier eine neue Plattform für den Austausch zwischen Diplomaten und Experten aus Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen, Kulturinstitutionen und Stiftungen. Im Zentrum des 'Global Diplomacy Lab' steht die gemeinsame Suche nach neuen und inklusiveren Arten der Diplomatie und die Formulierung von Handlungsansätzen, die über die herkömmliche Politik hinausgehen.
Darüber hinaus gibt es Wiedereinladungsprogramme, Auslandstreffen und regelmäßige Veranstaltungen im Inland für Alumni. Zurzeit sind etwa 200 Alumni an ihren jeweiligen Auslandsvertretungen in Deutschland tätig, darunter mehrere als Botschafter.
Netzwerke knüpfen und pflegen
Um den nachhaltigen Erfolg der Fortbildungsprogramme und den Fortbestand der Netzwerke zu sichern, bietet die Internationale Diplomatenausbildung mit einem Internetportal eine Informations- und Kontaktplattform für aktuelle und ehemalige Teilnehmer. Daneben gibt es einen monatlich erscheinenden Newsletter "Brief aus Berlin" sowie den "Deutsch-Rundbrief".
Die Facebookseite der Internationalen Diplomatenausbildung informiert über aktuelle und bevorstehende Programme und Veranstaltungen. In lehrgangsspezifischen Gruppen können sich aktuelle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Alumni der jeweiligen Lehrgänge austauschen.
Auf dem Youtube-Kanal des Auswärtigen Amts bietet 'Training for International Diplomats' mit englischsprachigen Videos einen Eindruck der Lehrgänge.
Quelle: www.auswaertiges-amt.de