Vor 120 Jahren gab es zwar noch keine Europäische Union; der Sprachendienst des Auswärtigen Amts hatte aber einen Mitarbeiter, der nahezu alle heutigen Sprachen der EU - sowie auch außereuropäischer Länder - sprach.
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Das Sprachengenie Emil Krebs
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2017 jährt sich zum 150. Mal der Geburtstag eines der größten Sprachgenies weltweit: Emil Krebs. Der Jurist und Dolmetscher/Übersetzer im Auswärtigen Amt beherrschte über 60 Sprachen. Er hat damit seine Zeitgenossen so sehr beeindruckt, dass ihm nach seinem Tod das Gehirn entnommen und dieses „Wunder“ wissenschaftlich untersucht wurde. Erst seit etwa 10 Jahren werden Leben und Werk Krebs wieder verstärkt erforscht, wobei Krebs‘ phänomenale Leistung nunmehr vor allem auf harte Lern-Arbeit zurückgeführt werden kann. Zum Jubiläumsjahr sind hierzu einige Publikationen mit neuen Erkenntnissen sowie Ausstellungen und Konferenzen in Deutschland, Polen und ggf. China geplant. Emil Krebs wurde am 15. November 1867 in Freiburg/Schlesien (heute polnisch Swiebodzice) geboren. Als Abiturient des Evangelischen Gymnasiums Schweidnitz (Swidnica) waren ihm 1887 bereits 12 Sprachen geläufig. In Breslau (Wroclaw) begann Krebs zunächst ein Theologie- und Philosophiestudium, bevor er in Berlin zu Jura überwechselte und parallel dazu die Ausbildung zum Dolmetscher in Chinesisch und Türkisch absolvierte. |